Jakob Voremberg

geboren am 3.7.1896 in Grebenstein (Hessen)

gestorben am 31.10.1973 in Trier

jüdischen Glaubens

Rechtsanwalt

"Schutzhaft"

1938 Flucht nach Israel

1948 Rückkehr nach Trier

Voremberg, Jakob, Rechtsanwalt - geboren 3.Juli 1896 Grebenstein (Hessen), verstorben 31. Oktober 1973 Trier, verheiratet 1932 mit Liselotte geb. Katzenstein - 1914 Abitur in Kassel. Voremberg nahm als Kriegsfreiwilliger am Ersten Weltkrieg teil und wurde für seine Tapferkeit mit dem Eisernen Kreuz l. Klasse ausgezeichnet. - Nach dem Krieg studierte Voremberg Rechtswissenschaft in München, Göttingen, Würzburg und Marburg, wo er zum Doktor der Rechte promoviert wurde.

1920 bestand er das erste und 1923 das Große juristische Staatsexamen. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Syndikus eines Warenhauses in Kassel eröffnete er1926 in Trier eine Anwaltspraxis. Zu Beginn der organisierten Verfolgungsmaßnahmen des NS-Regimes gegen Juden wurde Voremberg im April 1933 vorübergehend in sogenannten "Schutzhaft" genommen. Der Vorstand des Trierer Anwaltsvereins befürwortete seine weitere Zulassung als Rechtsanwalt mit menschliches und fachliches Lob. Im weiteren Verlauf war er noch als "Rechtskonsulent" für jüdische Mandanten zugelassen. Vor weiteren Verfolgungen gelang ihm mit Frau und Sohn Gerd 1938 die Flucht nach Palästina. 1948 kehrte er mit der Familie nach Trier zurück und nahm seine Rechtsanwaltstätigkeit wieder auf. Er erwarb sich vor allem Verdienste auf den Gebieten des Restitutions- und Entschädigungsrechts. - 1969 wurde er zum Justizrat ernannt. Voremberg erfreute sich überall hoher Wertschätzung und war eine über die Stadt hinaus bekannte Persönlichkeit mit einem ausgeprägten Rechtsempfinden u einer aufrechten, noblen Gesinnung. - Voremberg wurde 1962 zum Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde in Trier gewählt; dieses Amt übte er bis zu seinem Tod aus. Außerdem war er mehrere Jahre Vorsitzender des Landesverbandes Jüdischer Gemeinden von Rheinland-Pfalz.

Quelle:  Trierer biographisches Lexikon (Gerd Voremberg)
Heinz Monz: Trierer Justiz in der NS-Zeit; in: LdkVjbl 42 (1996) 179-191,182 f. 
Nachrufe in der TLZ u TV vom 2. November 1973