Sinti und Roma

Das mag auch für die Angehörigen der Sinti und Roma gelten, die im Mai 1940 in die Fänge der Nazis gerieten. Einige von ihnen lebten zu diesem Zeitpunkt bereits in der vierten Generation in Trier. Nach Aussagen einer Angehörigen existierte eine Siedlung der Sinti im Trierweilerweg, wo sie in ehemaligen Offizierswohnungen lebten. Sinti und Roma-Familien wohnten auch in der Straße ,,Im Speyer" in Trier-Euren (Welter, S. 66). Die Familie Pfeil wurde im Mai 1940 mit ihren neun Kindern gemeinsam mit anderen Sinti-Familien zusammengetrieben und über das Sammellager in Köln-Deutz in die Konzentrationslager im besetzten Polen verschleppt (TV v. 28.9.1998). Im „Gedenkbuch für die Sinti und Roma im KZ Auschwitz-Birkenau" finden sich zehn Personen, deren Geburtsort Trier war. Es sind: Nikolaus Gross, Josef Kreutzer, Alfons, Klemens und Louise Pfeil, Erna und Hilda Reinhardt, Maria Todorowitsch, Gottlieb Walter und Siegmund Weiss. Von sieben ist das Todesdatum erhalten. Hilda Reinhardt starb in Auschwitz im Alter von fünf Jahren, ihre Schwester Erna wurde gerade 10 Jahre alt.

Quelle:  Zuche, Thomas (Hrsg.): Stattführer. Trier im Nationalsozialismus, 3. Auflage, Trier, 2005, S.88/89