Dr. Milian Schömann

Am 1.9.1907 in Traben-Trarbach geboren

Abitur am Gymnasium Traben-Trarbach

Promotion in Bonn 1929

Schriftsteller in Berlin

Flucht nach Serbien 1938

bei Massenerschießungen 1941/42 in Serbien ermordet

„Milian Schömann wurde am 1. September 1907 in Trarbach als Sohn von Michel Schömann (1879-1917) und seiner Frau Sophie geb. Kahn geboren. Sein Vater Michel Schömann wurde am 22. Dezember 1879 in Lösnich geboren und starb am 29. Oktober 1917 an den Folgen seiner Kriegsverletzung in einem Lazarett in Mainz.
Aus Bischofsheim, damals ein Vorort von Mainz, stammte seine Mutter Sophie Kahn. Nachdem er 1926 am Traben-Trarbacher Gymnasium das Abitur bestand, studierte er in Heidelberg, Bonn und Berlin. 1929 promovierte er in Bonn mit dem Thema: „Weltanschauliche und stilgeschichtliche Wandlungen im deutschen Napoleondrama.“ zum Dr. phil. Zusammen mit Fritz von Unruh überreichte er am 28. Oktober 1929 die Festgabe für den Bonner Germanisten Oskar Walzel zu dessen 65. Geburtstag.“ In seinem Buch „Napoleon in der deutschen Literatur“ hatte er 1930 geäußert, Deutschland sei das Land, das die meisten und größten Verehrer des Kaisers aufzuweisen habe.
Als Schriftsteller in Berlin setzte er sich auf der Seite der Sozialdemokratie für den Erhalt der Weimarer Republik ein. Sein Kampf galt den Nationalisten aller Art.
Seine Promotionsarbeit wurde ihm am 27. September 1938 vom Nazi-Regime aberkannt, weil er Jude war.
Erhalten sind folgende seiner Schriften:
„Napoleon in der deutschen Literatur“. in: Stoff- und Motivgeschichte der deutschen Literatur. Berlin 1930. S. 1-43.
„Napoleon in der deutschen Literatur.“
„Sozialismus und Staat.“
„Unser Kampf auf dem flachen Lande.“
„Stefan Zweig. Ein Humanist in unserer Zeit.“
Einen Brief Milian Schömanns von 1930 verwahrt das Institut of Germanic and Romanic Studies in London in den „Friedrich Gundolf papers.“
„Milan Schömann arbeitete in Berlin-Neukölln. Dort war er für Zeitschriften wie das 'Freie Wort' tätig. Als seinem Förderer, der Gründer der Kant-Gesellschaft, Arthur Liebert, 1933 sein Lehrstuhl an der Berliner Universität aberkannt wurde, folgte ihm Milan Schö-mann 1934/35 nach Belgrad, wo er zwar unter schwierigsten finanziellen Verhältnissen lebte, aber nicht mehr der Judenverfolgung ausgesetzt war. Ihm folgte später seine Mutter sowie seine Schwester Alma. Milian Schömanns Bemühungen (u.a. Hilfe suchend bei Stefan Zweig) nach England auszureisen, zeigten keinen Erfolg. Milian Schömann hatte 1938 einen Artikel über Stefan Zweig verfasst, dem er die Widmung „Stefan Zweig in dankbarer Verehrung“ hinzugefügt hatte.“
„Er und seine Mutter sowie seine Schwester wurden 1941/1942 bei den Massenerschießungen durch die deutsche Besatzungsmacht der in Serbien lebenden Juden ermordet.“