Albert Bähr

Albert Bähr wurde am 24. Juni 1882 in Tholey geboren. Seine Eltern waren Henriette Bähr geborene Schloß und Isaak Bähr. Isaak Bähr war ein erfolgreicher Kaufmann in Tholey.

Albert Bähr lebte von 1882 bis 1893 in Tholey. Er verließ Tholey, um von 1893 bis 1998 ein Gymnasium in Trier zu besuchen. Von 1898 bis 1901 war er Schüler des Gymnasiums Birkenfeld.

Nach dem Schulbesuch absolvierte er in Mainz eine Lehre.

In der Zeit von 1903 bis 1904 erhielt er eine militärische Ausbildung.

Danach lebte er von 1904 bis 1907 abwechselnd in Trier und in Tholey. In dieser Zeit nahm er auch an Militärübungen teil.

Während seine Familie im Jahre 1907 von Tholey nach Simmern übersiedelte, betätigte sich Albert Bähr von 1907 bis 1912 in Trier als selbstständiger Unternehmer. Danach wechselte er nach Differdingen in Luxemburg, wo er ein Kino betrieb. Von 1914 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg. Am 14.12.1920 wurde er vom Reichswehrministerium zum Leutnant befördert.

Von 1918 bis zur Antragstellung Ende 1939 war Albert Bähr als selbstständiger Handelsvertreter im Tabakhandel in Trier tätig

Verheiratet war Albert Bähr mit Erna Bähr , geb. Leeser, die am 3. Mai 1891 in Sonderhausen geboren wurde. Geheiratet hat er am 26. März 1921 in Charlottenburg in der Rankestraße. Am 7. Januar wurde die Tochter Ruth Selma geboren.

Am 31. Dezember 1938 musste Albert Bähr den Zusatznamen „Israel“ annehmen, seine Frau und seine Tochter jeweils den Namen „Sara.“

Albert Bähr musste 1937 seinen Reisepass abgeben; am 16. Januar 1939 erhielt er die Kenn-Nummer A-00140; die Kenn-Nummer seiner Frau lautete: A-00141.

Albert Bähr wohnte in der Kaiserstraße 3a in Trier. Dieses Haus gehörte bis 1935 seiner Schwester Elise Haas, geb. Bähr. Die letzte Wohnung ist die Brückenstraße 82, eine Sammelunterkunft für jüdische Bürger. Von dort aus wird er zusammen mit seiner Ehefrau und seiner Tochter am 16. Oktober 1941 nach Litzmannstadt deportiert. Am 30. Oktober 1941 wurden die Wohnungseinrichtungen aller am 16. Oktober 1941 deportierten jüdischen Bürger, auch die der Familie Albert Bähr, in der Maximinkaserne in Trier gegen bare Bezahlung versteigert.

Dieser Vorgang wurde als „Zwangsversteigerung“ bezeichnet.

Familie Bähr war im KZ Litzmannstadt in der Gansen-Straße, 3 Flat 1 untergekommen.

Albert Bähr und seine Frau Erna kamen starben dort. Der genaue Todestag ist nicht bekannt.

Am 28. Juni 1944 wurde Ruth Selma Bähr vermutlich ins KZ Chelmno abtransportiert, wo sie starb.

Quellen:

  1. database litzmannstadt

  2. Foto Albert Bähr, Stadtarchiv Trier, Tb 15/0933, Anja Runkel

  3. Stadtarchiv TrierTb 15/0933

  4. Landeshauptarchiv Koblenz